Rund 20 Vertreterinnen und Vertreter aus Crossiety-Partnergemeinden haben am Erfahrungsaustausch 2019 in Thalwil darüber diskutiert, wie sich der digitale Dorfplatz richtig entfalten kann. Mehrere Input-Referate sowie inspirierende Diskussionen haben die Erkenntnis gebracht, dass es unterschiedliche Herangehensweisen gibt, die lokale Vernetzung voranzutreiben.

Den Anfang zu dieser Erkenntnis lieferten die Input-Referate von vier Power-Usern aus Gemeinden, in welchen Crossiety bereits seit längerem als strategisches Kommunikationsmittel genutzt wird. Sie zeigten verschiedene Ansätze, wie der digitale Dorfplatz mit Leben gefüllt und erfolgreich genutzt werden kann.

Die Referenten

  • Martin Hermann, Gemeindeschreiber, Eglisau
  • Riet Felix, ICT-Verantwortlicher, Zernez
  • Adrian Ballat, Power-User, Surses
  • Hans Mäder, Gemeindepräsident, Eschlikon

Newsroom in Gemeinden

Den Beginn der Referate machte Martin Hermann. Der Gemeindeschreiber aus Eglisau erklärte die Bedeutung eines Newsrooms für Gemeindeverwaltungen. Denn was in Medienhäusern und vielen Unternehmen bereits gang und gäbe ist, wird in Gemeinden noch wenig eingesetzt. Dabei könne laut Hermann mit Hilfe eines kleinen Newsroom-Teams die Arbeit auf verschiedene Personen aufgeteilt und der Inhalt besser geplant werden. So werden die wenigen Ressourcen auf einer Gemeinde optimal genutzt.

Bild: Martin Hermann (Gemeindeschreiber Eglisau)

Vereine als Zugpferde

Riet Felix, ICT-Verantwortlicher aus Zernez, machte auf die Wichtigkeit der Vereine aufmerksam. Mit dem digitalen Dorfplatz haben diese die Möglichkeit, ihr Angebot und ihre Informationen den Einwohnerinnen und Einwohner besser zu präsentieren. Zudem können in den Crossiety-Gruppen Vereine und weitere Gemeinschaften die interne Kommunikation übersichtlicher gestalten. Vor allem die Termin-Koordination sei noch nie so einfach gewesen wie jetzt.

Bild: Riet Felix (ICT-Verantwortlicher Zernez)

Gleichgesinnte finden

Adrian Ballat, zukünftiger Gemeinderat von Surses, hat mit dem digitalen Dorfplatz endlich die Plattform gefunden, um in der Gemeinde etwas zu bewirken. Über die Vernetzungsplattform hat der engagierte Einwohner auf seine Projekte aufmerksam gemacht und im Nu Gleichgesinnte gefunden. Das Resultat: In weniger als einem halben Jahr hat Adrian zusammen mit drei Personen, welche er zuvor noch nicht kannte, einen neuen Verein gegründet. Und dies ist nur ein Beispiel von verschiedenen realisierten Projekten in der Albula-Region im Kanton Graubünden – Vernetzung sei Dank.

Bild: Adrian Ballat (Power-User Surses)

Projektgruppen auf Crossiety

Ähnlich wie in Surses nutzt Eschlikon die Vernetzungsplattform für die Kommunikation und Koordination von Projekten, wie Gemeindepräsident Hans Mäder in seinem Referat erzählte. Mithilfe der Crossiety-Gruppen könne laut dem Eschliker bei Projekten ganz simpel über Termine, Neuigkeiten oder wichtige Ereignisse eines Projekts informiert werden. Über einen Beitrag der Projektgruppe auf den digitalen Dorfplatz erhält wiederum die ganze Bevölkerung die Chance, auf dem Laufenden zu bleiben und bei Interesse der Gruppe beizutreten. Das Eschliker Konzept hat bereits ganze Laufgruppen oder ein neues Unverpackt-Lädeli auf die Beine gestellt. Mehr zum digitalen Dorfplatz in Eschlikon erfährst du im 10-vor-10-Beitrag vom SRF.

Bild: Hans Mäder (Gemeindepräsident Eschlikon)

Die fünf Erfolgsfaktoren

Das Ende von Mäders Referat bedeutete gleichzeitig den Startschuss für den interaktiven Teil der Veranstaltung. In Gruppen aufgeteilt, diskutierten die Anwesenden über fünf Erfolgsfaktoren für Gemeindeverwaltungen, um die Bevölkerung auf den digitalen Dorfplatz zu holen, beziehungsweise sie darauf zu aktivieren. Die Faktoren sind das Resultat aus den gesammelten Erfahrungen mit rund 40 Gemeinden, welche den digitalen Dorfplatz bereits lanciert haben.

In einer offenen Runde präsentierten die Gruppen ihre Ergebnisse und diskutierten über mögliche Handlungsempfehlungen. Sowohl die Gemeindevertreter als auch das Crossiety-Team selber konnte so noch einmal wichtige Erkenntnisse mit auf den weiteren Weg nehmen, damit der digitale Dorfplatz das lokale Zusammenleben in den Gemeinden noch mehr stärken kann.

Bild: Angeregte Diskussionen beim Erfahrungsaustausch

Fazit

Das Fazit des Erfahrungsaustausches 2019: Viele Wege führen zu einem aktiven Gemeindeleben. Crossiety kann mit dem digitalen Dorfplatz die Wege ebnen, es liegt jedoch an der Gemeinde, diese zu begehen. Die oben genannten Beispiele sind nur wenige von mehreren möglichen Herangehensweisen. Weitere Beispiele werden beim nächsten Event dieses Formats sicherlich auf der Liste ergänzt. Sinnbildlich dafür: Der Apéro des #ERFA19 hätte auch für die doppelte Menge an Personen gereicht. Die Geschichte ist also noch lange nicht zu Ende erzählt.

Bild: Pirmin Moser (Gemeindeschreiber Sattel) und Gabriel Riedo (Crossiety) beim Apéro

Zur Fotogalerie des Erfahrungsaustausches 2019

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